Die Noxx Sage
Frühmorgens in altvergangener Zeit.
Nebel hing wie ein Schleier am Zugerberg. Nebelschwaden spielten und spiegelten über der glatten Wasseroberfläche des Zugersees.
Der untergehende Vollmond schien goldgelb im Wasser. Der Fischer und sein Gehilfe waren dabei, die Leinen der Schleikete einzuholen.
Ein Tag wie jeder andere.
Doch dann plötzlich, pfiff vom Horbach herunter ein kalter und schauriger Wind. Es wurde dunkel.
Die aufgehende Sonne wurde bedeckt. Der Horbächler verstummte, und das Wasser wiegelte sich mehr und mehr auf. Die Wellen fingen an, sich zu überschlagen.
Der Fischer und sein Gehilfe konnten sich nur knapp im Schiff halten.
Und dann dieses Geräusch. Es war das Geräusch, dass der Fischer und sein Gehilfe nur vom Hören und Sagen kannten.
Zuerst aus den Tiefen des Zugersees, allmählich tönte es auch aus den Wäldern vom Zugerberg herab und schlussendlich war das Geräusch klar zu hören:
Ein leises ‘ogg’, ‘ogg’, ogg’, dann ein zischendes ‘oggss’ ‘oggss’, bis sich daraus ein sonores ‘noxx’, ‘noxx’, ‚noxx’ ergab.
So blieb dem Fischer und seinem Gehilfen nur die Wahl, die Worte auszusprechen. Die Worte, überliefert über Generationen. Eingemeisselt auf dem Stein in den Tiefen des Lorzen-Tobels.
Oh, Mächte der Gezeiten, zu Wasser zu Lande und in der Luft!
Ich verspreche fortan, zu trinken nur Bier mit Geschmack und gutem Duft.
Schenkt uns Kraft in dieser Stund!
Nur Gerstensaft von Qualität läuft fortan in unsren Schlund.
Das Spiel von Wasser, Holz und Luft ̶ so sagt man ̶ dauerte nur ganz kurz. Es verschwand, wie es kam. Die aufgehende Sonne blitzte über dem Wildspitz im Osten und das Wasser wurde wieder spiegelglatt.
Der Fischer und sein Gehilfe schifften Richtung Hechtländi. Reich beschenkt von der Natur, hielten sie sich von diesem Tag an ihr Versprechen.
Noch heute zeigen sich diese Kreaturen den Menschen, um sie zu erinnern, dass Bier, ein Geschenk der Natur ist.